Freitag, 17. Februar 2017

Über den Sinn und Unsinn alter Marken & Rückruf von Louis

Rückruf von Louis

Bevor wir uns dem Haupthema widmen, hier ein aktueller Rückruf von Louis:

Bei einer Nachprüfung hat sich ergeben, das die Helme der Marke Nishua NTX-3, welche zwischen dem 01.03. und 03.06.2016 erworben wurden, eine zu geringe Schlagdämpfung aufweisen. Falls ihr also so eine Mütze habt, geht mal schnell bei Tante Louise vorbei...
 


Über den Sinn und Unsinn alter Marken

Schon wieder lese ich in den Fachzeitschriften über eine alte Motorradmarke, deren Markenrechte jemand erworben hat und nun so eine Art "Superbike" baut oder bauen möchte.

In den letzten Jahren bewies ein Investor das er den Markt und den Nerv der Zeit bei den Motorrädern nicht verstanden hatte. Horex war plötzlich wieder auf Produktionskurs. Natürlich nicht auf Massenproduktion und irrwitzig teuer, nein, eher in Kleinserie.

War mal: Münch Mammut mit NSU Automotor

Aber was dabei herauskam, technisch als auch optisch, war kurz gesagt gruselig. Ja, ja Geschmäcker sind verschieden, aber ein Verkaufsschlager wurde das nicht. Im Gegenteil, das Ganze ging den Bach runter. Vor Kurzem hat jemand anderes die Rechte erworben und der möchte es nun viel besser machen. Auch wenn dieser aus der Branche ist, ich wage zu behaupten, auch das wird nichts.
Aktuell: Münch Mammut 86 Tsd Ocken
Tja und jetzt ist wieder (einmal) eine Münch Mammut dran. Läppische 86.000 Ocken. Was für ein Schnäppchen.

Zugegeben, wer sich die Leistungsdaten ansieht, z.B. 359 Nm bei 4.500 rpm, kommt als Technikfetischist schon ins Träumen. Dabei bleibt es aber, oder? Na ja, manch einer träumt auch vom Hover-Bike a la Star Wars III (als sie mit den Teilen auf dem Ewoks Planeten zwischen den Bäumen durchsausten).
Zurück zu den alten Marken. Mir hätte es besser gefallen, wenn es z.B. eine neue Enduro Version einer Maico zu erschwinglichen Preisen geben würde, oder wenn Audi anstatt bei Ducati einzusteigen lieber MZ gerettet hätte (zumal beide Unternehmen in Ihrer Historie gleiche Urväter haben) oder auch NSU... Heute in der Retrowelle eine NSU Max mit 500 ccm mit Vorlage einer Max 250 wie sie mein Großvater fuhr? 


NSU MAX 250

Ne, da bauen die reichen Boys lieber etwas Einzigartiges für andere Spinner mit so viel Kohle und pappen einfach den Namen der guten alten Marke drauf. Not my way, sorry.

Mittwoch, 15. Februar 2017

Neue Motorradmesse in Stuttgart

Neue Motorradmesse in Stuttgart   
 

In einem erneuten Anlauf versucht ein Veranstalter eine Motorrad- und Zweiradmesse in Stuttgart zu etablieren. Dies versuchten andere Veranstalter bereits vor einigen Jahren. Zuletzt in der Schleyerhalle.  An den Besucherzahlen lag es damals wohl nicht, dass sich eine Messe etablieren konnte.
 

Die Chancen stehen statistisch gesehen, mehr als gut: Im Großraum Stuttgart sind, in Relation zur Bevölkerungszahl, die meisten angemeldeten motorisierten Zweiräder registriert.
 

Am letzten Wochenende also ein neuer Anlauf. Diesmal direkt in den Messehallen am Flughafen. Veranstalter Twin hat bereits Erfahrung mit Motorradmessen. Schließlich ist er auch der Veranstalter der „Motorräder Dortmund“, welche sich längst etabliert hat. Diese findet jedes Jahr im März statt. Eine Motorradmesse soll nicht nur Neuigkeiten zeigen, sie soll Marktplatz für alle Arten von Waren und Dienstleistungen zum Thema Motorrad sein. Und die Frühjahrsmessen sollen auch den „Frust“ des Winters vertreiben und die „Lust“ auf die kommende Saison schüren.
 

Wie war es also in Stuttgart am letzten Wochenende?
Zwei Messehallen waren gebucht und standen den Besuchern zur Verfügung. Außer Ausstellern gab es auch ein Rahmenprogramm, welches zum einen von der Zeitschrift Motorrad organisiert wurde und zum anderen eine eigens engagierte Stuntshow beinhaltete. Dass "Motorrad“ in der Heimatstadt Stuttgart groß dabei war, war ein wichtiges Signal. Denn die zwei Hallen waren nicht komplett mit Ausstellern besetzt.  Je ca. ein Drittel der Hallen war mit einer Bühne, Tischen und Stühlen und mit dem Stunttruck bestückt.


Das lag zum Teil auch an der fehlenden Präsenz etlicher Marken bzw. Markenhändlern. Keine BMW, keine Kawasaki war zu sehen. Suzuki war zwar da, aber ziemlich klein repräsentiert. Die Wahl-Brüder ließen es sich nicht nehmen einen großen Motorcorner Stand mit den aktuellen Yamaha Modellen zu präsentieren. Die Zwei sind immer noch mutige Jungs, die auch mal Geld in die Hand nehmen.
 

City Roller präsentierte Moto Guzzi; auch mutig. Seit letztem Jahr ist City Roller offizieller Guzzi Händler.  Harley Stuttgart ließ es sich auch nicht nehmen, den Platz einem anderen Harley Händler zu überlassen. Im Gegensatz zu KTM Stuttgart.  Sie überließen die Bühne dem Konkurrenten aus Aalen.   Kurz zuvor hatten wir Pit gefragt, weshalb KTM Stuttgart nicht auf der Messe Präsenz zeigt.  „Die neuen Modelle, welche zuletzt in Mailand auf der Messe gezeigt wurden, stehen nicht zur Verfügung und 80 Ocken auf den Quadratmeter Messegebühr“ lies Pit verlauten. Nun, der Kollege aus Aalen hatte zumindest zwei der neuen Modelle auf dem Stand präsentiert.
 



















Die Stuntshow war nicht von schlechten Eltern, wie auch das Rahmenprogramm.  Die neue Messe wurde von den Besuchern mengenmäßig gut aufgenommen.  Die anvisierten 50.000 Besucher sollten es schätzungsweise schon geworden sein. Ein guter Auftakt. Nun liegt es am Veranstalter Twin, sich für das nächste Jahr kräftig ins Zeug zu legen, damit auch die Hersteller auf den Stuttgarter Messezug aufspringen.  Wenn nächstes Jahr die Ausstellermenge nicht steigt und die Bigplayer, wie BMW nicht präsent sind, dann wird keiner mehr 15 Euro Eintritt bezahlen wollen und die Messe wäre erneut Geschichte.